Lebensmittelmotten & kleine Käfer in der Küche bekämpfen

- Typische Vorratsschädlinge und ihre Erkennungsmerkmale
- Lebensmittelmotten
- Wie bekämpfe ich Lebensmittelmotten?
- Brotkäfer (Stegobium paniceum)
- Wie bekämpfe ich Brotkäfer?
- Speckkäfer (Dermestidae)
- Wie bekämpfe ich Speckkäfer?
- Befall vorbeugen: So bleibt Ihre Küche schädlingsfrei
Typische Vorratsschädlinge und ihre Erkennungsmerkmale
Viele Vorratsschädlinge befallen trockene Lebensmittel wie Mehl, Reis, Haferflocken oder Nüsse. Auch Tierfutter kann betroffen sein. In unserer Auflistung finden Sie die häufigsten Schädlinge und ihre Merkmale.
Lebensmittelmotten

Lebensmittelmotten gehören zu den häufigsten Vorratsschädlingen. Die meisten wissen allerdings nicht, dass es verschiedene Arten gibt, von der Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), über die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) bis hin zur Kakaomotte (Ephestia elutella), die vor allem Kakao, Schokolade und Gewürze befällt. Zur Leibspeise der Dörrobstmotte gehören unter anderem Getreideprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte oder Nudeln. Man findet sie aber auch in Schokolade, Kakao, Kaffee, Tee oder Gewürzen und, wie der Name vermuten lässt, in Dörrobst. Die Mehlmotte tummelt sich vorwiegend in Mehl.
Während die Dörrobstmotte besonders oft in Haushalten vorkommt, tritt die Mehlmotte häufiger in Bäckereien oder Mühlen auf. Eins haben alle gemeinsam: Lebensmittelmotten legen ihre Eier direkt in die Vorräte – der Ekelfaktor ist entsprechend groß.

Einen Mottenbefall erkennen Sie, wenn:
- sichtbare Motten in der Küche fliegen oder auf Vorräten herumkrabbeln,
- Sie feine Gespinste oder Verklumpungen in trockenen Lebensmitteln vorfinden,
- sich winzige Larven durch Mehl, Müsli oder Nudeln fressen,
- Sie kleinste Löcher in (verschlossenen) Verpackungen finden.

Wie bekämpfe ich Lebensmittelmotten?
Beim Lebensmittelmotten bekämpfen ist Gründlichkeit das A und O: Entsorgen Sie befallene Lebensmittel inklusive Verpackungen vollständig im Restmüll und suchen Schränke, Schubladen und Zimmerecken nach den Kokons der verpuppten Mottenlarven ab. Im nächsten Schritt sollte die Küche gründlich gesaugt und gereinigt werden, am besten mit Essigwasser. Achten Sie auch auf mögliche Verstecke der Mottenlarven, beispielsweise in Bohrlöchern für Einlegeböden oder zwischen gefalteten Küchentüchern. Hausmittel zum Lebensmittelmotten bekämpfen funktionieren eher als vorbeugende Maßnahmen, etwa indem Lorbeerblätter in die Vorräte gelegt werden. Bei einem akuten Befall können Sie auch Schlupfwespen oder Mottentrichterfallen mit Klebeböden gegen die kleinen Falter einsetzen. Pheromon Klebefallen kommen ohne chemische Wirkstoffe aus und können zur Befallskontrolle in der Küche sicher eingesetzt werden. Die Klebefläche sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden.
Lebensmittelmotten loswerden – das erfordert Geduld und gründliche Maßnahmen. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel, oder auch Sprays und Verdampfer, sind normalerweise nicht notwendig und in der Küche auch nicht zu empfehlen, da sie für Menschen und Haustiere gesundheitsschädlich sein können.
Brotkäfer (Stegobium paniceum)

Brotkäfer kommen entweder durchs offene Fenster ins Haus geflogen oder werden gemeinsam mit Lebensmitteln eingeschleppt. Die winzigen kleinen Nagekäfer sind nur ein bis drei Millimeter groß, rot- bis dunkelbraun und behaart. Die schlüpfenden Larven sind etwas größer, weiß und fressen gerne Getreide, Brot, Hülsenfrüchte, Brühwürfel und sogar Tabak. Auch antiquarische Bücher mit Ledereinband können von Brotkäfern befallen sein. Weibchen legen bis zu 100 Eier, sodass sich der Befall schnell vergrößern kann.

Einen Befall erkennen Sie, wenn Sie:
- kleine braune Käfer in der Küche (2-3 mm groß) vorfinden,
- sehr kleine Fraßlöcher in Verpackungen aus Papier und Plastik entdecken,
- Larven, Kokons, Gespinstfäden und Kotspuren an befallenen Lebensmitteln vorfinden.

Wie bekämpfe ich Brotkäfer?
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Brotkäfer sind die gleichen wie bei Lebensmittelmotten: Vorräte, die vom Brotkäfer befallen wurden, entsorgen, Schubladen und Schränke gründlich reinigen, am besten mit Essigwasser, und im Anschluss trocknen. Im Zweifel sollten auch Vorräte im Restmüll landen, die in der Nähe befallener Produkte standen. Alternativ können Sie möglicherweise betroffene Lebensmittel für eine Stunde bei 60 Grad in den Backofen geben oder für 24 Stunden bei mindestens -18 Grad in den Gefrierschrank legen, um die Eier und Larven abzutöten. Anschließend sollten Vorräte bestenfalls luftdicht verschlossen gelagert werden. Unterstützend zu den genannten Maßnahmen, können Sie einen Pheromondispenser mit Klebefalle gegen Brotkäfer einsetzen.
Speckkäfer (Dermestidae)

Speckkäfer gehören zu einer Käferfamilie mit über 1.000 verschiedenen Arten. In der Natur spielen sie eine wichtige Rolle beim Abbau tierischer Überreste. In die Wohnung kommen die Käfer meist nur zufällig auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen und gelten als Material- und Vorratsschädlinge. Die Larven ernähren sich von tierischen Fasern wie Wolle, Pelzen oder Teppichen, doch auch Speck, Trockenei-Pulver oder Tierfutter können interessant für sie sein, kurz: alle Vorräte, die tierisches Eiweiß enthalten.
Einen Befall könnte möglich sein, wenn Sie:
- Fraßschäden an Wolltextilien, Pelzen oder Lebensmitteln entdecken,
- Käfer in der Wohnung oder fliegende Käfer in Fensternähe bemerken,
- kleine Larven in Ritzen und Spalten bemerken.
Wie bekämpfe ich Speckkäfer?
Wenn Sie einen Befall vermuten, sollten Sie Versteckmöglichkeiten, z.B. Ritzen und Spalten hinter den Fußleisten regelmäßig absaugen und den Staubsaugerbeutel im Anschluss im Restmüll entsorgen oder nach der Nutzung einfrieren, um Eier und Larven abzutöten. Befallene Textilien können ebenfalls für einige Tage in den Gefrierschrank oder sollten alternativ bei 60 °C gewaschen werden. Da einige der Larven sogenannte Pfeilhaare aufweisen, sollten Sie die Speckkäfer in jedem Fall bekämpfen. Denn diese werden bei Bedrohung abgestoßen und können Juckreiz verursachen oder sogar zu Allergien bei Mensch und Tier führen. Unterstützend zu den genannten Maßnahmen, können Sie Klebefallen zur Bekämpfung der Speckkäfer einsetzen.
Befall vorbeugen: So bleibt Ihre Küche schädlingsfrei
Am besten ist es, einen Schädlingsbefall von vornherein zu vermeiden. Das geht, wenn Sie Mehl, Nüsse, Haferflocken und weitere gefährdete Lebensmittel in fest verschließbare Gefäße umfüllen und Vorräte nur maßvoll anlegen. Schubladen und Schränke sollten Sie regelmäßig kontrollieren sowie übersichtlich und sauber halten. Achten Sie am besten bereits beim Einkauf auf kleinste Löcher in Verpackungen, die auf einen Befall hinweisen können. Manche schwören auf Hausmittel, beispielsweise Lorbeerblätter. In Vorratsbehälter gelegt, sollen sie Motten abschrecken. Auch ätherische Öle wie Lavendel- oder Zitronenöl sollen Schädlingen den Appetit verderben, allerdings eignen sie sich nur bedingt zum Einsatz in der Küche. Bei einem starken Befall können professionelle Schädlingsbekämpfer Abhilfe schaffen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und eine schädlingsfreie Küche!