Kleidermotten: Erkennen, Bekämpfen und Vorbeugen
- Wie sehen Kleidermotten aus?
- Woher kommen Kleidermotten?
- Kleidermotten erkennen
- Was hilft gegen Kleidermotten?
- Was tun gegen Kleidermotten?
- 1. Gründliche Reinigung
- 2. Hitze- und Kältebehandlung
- 3. Natürliche Mittel zur Bekämpfung
- 4. Schlupfwespen gegen Kleidermotten
- Kleidermotten vorbeugen
Wie sehen Kleidermotten aus?
Kleidermotten, wissenschaftlich bekannt als Tineola bisselliella, sind eher unscheinbare Nachtfalter. Ausgewachsene Kleidermotten sind etwa vier bis neun Millimeter lang und lassen sich an ihrem strohgelben, seidigen Körper erkennen. Ihre Vorderflügel sind ebenfalls gelblich bis strohfarben und glätten sich in Ruhestellung über den graugelben Hinterflügeln. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu Lebensmittelmotten ist die einheitliche Färbung – Kleidermotten weisen keine dunklen Flecken auf den Flügeln auf.
Die eigentlichen Übeltäter sind jedoch nicht die erwachsenen Motten, sondern die Larven. Die Larven sind weißlich-gelb, erreichen eine Länge von sieben bis neun Millimetern und haben eine große Vorliebe für Felle, Wolltextilien- und teppiche, Pelze oder auch Daunenkissen. Denn zum Wachsen und Gedeihen benötigen sie Keratin, das in Tierhaaren und Naturfasern vorkommt. Mitunter durchlöchern sie mit ihren Mundwerkzeugen auch andere Materialien und nutzen die Fasern zum Bau ihrer Gespinströhren.
Woher kommen Kleidermotten?
Kleidermotten sind kein Anzeichen mangelnder Hygiene. Sie kommen häufig über Secondhand-Kleidung, alte Teppiche oder auch von außen in Wohnungen und Häuser. Der Geruch von Wolle und getragener Kleidung (Schweiß) zieht sie an. In freier Natur ernähren sich die Mottenlarven von Tierhaaren. In unseren Kleiderschränken finden sie ähnliche Bedingungen: Schutz, Dunkelheit und nahrhafte Fasern. Besonders in ungestörten, dunklen Ecken von Schränken legen die Weibchen ihre Eier – oft zwischen 50 und 250 Eier pro Zyklus. Die Larven schlüpfen nach etwa zwei Wochen und machen sich sofort ans Werk. Ein Befall kann in Kleiderschränken, Polstermöbeln, Kissen und Teppichen auftreten.
Kleidermotten erkennen
Ein Mottenbefall macht sich meist erst bemerkbar, wenn die Larven kleine, unregelmäßige Löcher in Textilien hinterlassen. Außerdem hinterlassen Kleidermotten oft zarte Gespinste – weiße Fäden auf und in Stoffen. Bei glatten Textilien liegen die Fäden an der Oberfläche, bei Woll- oder Pelzmaterialien tiefer. Ein weiteres Indiz für den Befall sind kleine Kotbröckchen, die farblich dem befallenen Gewebe ähneln und erst bei näherem Hinsehen sichtbar werden.
Wenn Sie den Verdacht auf Kleidermotten in Ihrem Schrank haben, können Sie Pheromonfallen einsetzen. Die in den Fallen enthaltenen Sexuallockstoffe ziehen männliche Motten an. Kleben Motten in der Falle, wissen Sie, dass Sie mit Ihrem Verdacht richtig lagen. Allerdings dienen Pheromonfallen nicht zum bekämpfen einer Mottenplage, sondern lediglich zum Monitoring, das heißt, um einen Befall festzustellen. Wer schnell handeln möchte, kann Hilfsmittel wie Mottenpapier oder Insektenstecker einsetzen.
Was tun gegen Kleidermotten?
1. Gründliche Reinigung
Um Kleidermotten zu bekämpfen, ist eine gründliche Reinigung des gesamten Schranks unerlässlich. Betroffene Kleidung sollte heiß gewaschen oder, falls empfindlich, für eine Woche bei -18°C eingefroren werden, um Larven und Eier abzutöten. Ist der Schaden zu groß, sollten die von Motten befallenen Kleidungsstücke am besten in einer verknoteten Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt werden. Glatte Flächen im Schrank lassen sich mit Essigwasser reinigen. Besonders Ecken, Ritzen und Fugen müssen gründlich abgesaugt und gereinigt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie diese Prozedur regelmäßig über einige Wochen wiederholen. Nur dann können Sie sicher sein, dass alle Motten und Eier entfernt sind.
2. Hitze- und Kältebehandlung
Auch hohe Temperaturen oder Kälte können die Eier der Kleidermotten sowie Larven abtöten. Legen Sie nicht waschbare Kleidung oder befallene Gegenstände nach Möglichkeit für eine Woche bei minus 18 °C in den Gefrierschrank oder bei 50 bis 60°C in den Backofen. Am besten bleiben Sie dabei, um sicherzugehen, dass kein Brand entsteht. Dieser Vorgang sollte nach etwa drei Wochen wiederholt werden, um eventuell neu geschlüpfte Larven abzutöten.
3. Natürliche Mittel zur Bekämpfung
Lavendel und Zedernholz haben sich als natürliche Abwehrmittel gegen Kleidermotten bewährt. Diese Duftstoffe wirken abschreckend und können verhindern, dass sich die Motten im Kleiderschrank einnisten. Platzieren Sie Duftsäckchen oder -hölzer zwischen ihrer Kleidung, um Kleidermotten fernzuhalten. Auch Neemöl soll die Insekten davon abhalten, sich in unseren Kleiderschränken wohl zu fühlen.
4. Schlupfwespen gegen Kleidermotten
Schlupfwespen (Trichogramma evanescens), natürliche Feinde der Motten, können effektiv zur Bekämpfung eingesetzt werden. Sie legen ihre eigenen Eier in die Eier der Motten, die daraufhin absterben. Wenn keine Motteneier mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Schlupfwespen wieder. Diese Methode ist ungefährlich für Menschen und Haustiere und eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Mitteln.
Kleidermotten vorbeugen
Um zukünftigen Mottenbefall zu verhindern, sind einige präventive Maßnahmen ratsam:
- Regelmäßige Reinigung: Säubern Sie Ihren Kleiderschrank regelmäßig, besonders in unzugänglichen Ecken und Ritzen, und entfernen Sie Staub und Tierhaare.
- Lagerung in verschlossenen Behältern: Lagern Sie ungenutzte Kleidung aus tierischen Fasern wie Wolle und Seide in luftdichten Kleidersäcken. So können Motten keine Eier darauf ablegen.
- Schrank regelmäßig umräumen: Kleidermotten mögen es ruhig und dunkel. Wenn der Schrank regelmäßig umgeräumt und die Kleidung bewegt wird, werden sie abgeschreckt.
- Duftstoffe nutzen: Duftsäckchen mit Lavendel oder Zedernholz im Schrank können Motten abwehren und einen angenehmen Geruch verbreiten.
- Fliegengitter an Fenstern: Gerade im Sommer, wenn Motten vermehrt auftreten, schützen Fliegengitter an Fenstern und Türen Ihre Wohnräume vor ungewollten Eindringlingen.
Kleidermotten können hartnäckig sein, doch mit den richtigen Maßnahmen lassen sie sich erfolgreich bekämpfen und nachhaltig fernhalten. Eine Kombination aus gründlicher Reinigung, Hitze- und Kältebehandlung sowie natürlichen Mitteln wie Lavendel, Zedernholz und Schlupfwespen bietet einen sanften, aber wirkungsvollen Ansatz zur Mottenbekämpfung. Darüber hinaus gibt es wirkungsvolle chemische Mittel, die auch in Haushalten mit Tieren und Kleinkindern eingesetzt werden können. Mit ein wenig Aufwand und regelmäßiger Pflege bleibt Ihr Kleiderschrank mottenfrei und Ihre Kleidung vor den hungrigen Larven geschützt. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!